Growth Hacking ist keine Wissenschaft
Oder doch? Wo fange ich an? Letztlich ist Growth Hacking auch nichts weiter als deinen Firmennamen an jede Hauswand zu schmieren, die du finden kannst!
Was soll das bedeuten? Mit diesem Artikel werde ich mir wohl keine Freunde machen!? Fühlt sich ein wenig so an, als wäre ich ein Magier, welcher seine Zaubertricks bzw. Täuschungen verrät. Wobei durch das Offenlegen von Geheimnissen und Tricks andere Zauberer nicht gleich arbeitslos werden und auch die Growth Hacker weiter ihre Daseinsberechtigung haben. Irgendwer muss die Arbeit ja machen.
Vorbereitung
Ich gehe davon aus, dass euer Produkt fertig ist. Beispielsweise habt ihr eine Webapplikation gebaut: es gibt ein Design, den Slogan, ihr habt einen Newsletter und eine Landingpage und natürlich die Applikation selber. Oder ihr vertreibt eine neue Müslisorte. Es gibt den Produktnamen, die Domain, den Onlineshop und auch eine Zielgruppe habt ihr definiert…
Was ist Growth Hacking?
Wir wollen euer Produkt nun also bekannt machen! Das ist in der Fülle der Angebote gar nicht mehr so leicht.
Wir können zunächst kategorisieren: einen neuen Schuh, eine Fashion-Marke oder ein Bio-Gericht wird einfacher verbreiten zu sein, als eine Plattform für die Vermittlung von Nannys, die Vermietung von Bollerwagen oder das Tauschen von Briefmarken.
Warum? Nischen haben keine oder viele kleine Communities. Die Zielgruppe zu treffen und Kunden zu gewinnen ist also unverhältnismäßig größer als einen massentauglichen Pullover zu verkaufen.
Aber wie wird das überhaupt gemacht? Die einfache Antwort ist: Spam!
“Der Job eines Growth Hackers ist es, User — wie auch immer — von einem Schritt zum nächsten zu bewegen und dabei die Conversion jedes Schrittes laufend zu messen und kreativ zu optimieren. Der Begriff „Growth Hacker“ wurde erstmals 2010 von Sean Ellis verwendet.” — hubspot.de
Dem stimme ich nur bedingt zu. Es ist nicht Aufgabe die UX (User Experience) für die Kunden zu verbessern, sondern im Gegenteil, die vorhandene UX so zu nutzen, dass Nutzer sie verstehen und zum Abschluss (Kauf den Produktes) gelangen.
Der für euch agierende Growth Hacker nimmt also eure Visitenkarte und verteilt sie — im Internet. Natürlich wird er/sei, wenn er/sie denn gut ist, eure Visitenkarte etwas pimpen, bzw. euch an die Hand nehmen um das Auftreten im Netz zu verbessern. Der schnellste Weg dabei ist Aufmerksamkeit durch Provokation. Doping für die Haare. Aber nicht immer ist die Strategie etwas Virales auf die Beine zu stellen eine sinnvolle Hackingmöglichkiet ein Produkt oder eine Dienstleistung in den Umlauf zu bringen. Einfacher und kostenfrei sind die Verteiler. Und das genau tut der Growth Hacker. Er schmiert euren Namen in die Verteilerlisten, Newsblogs und Communities. Und das könnt ihr auch selber. Klar, dazu muss man erstmal wissen wohin denn eigentlich! Ich hab mir das “Startup Growth Kit” gekauft — aber ganz ehrlich, in diesem wiederholt sich alles. Außerdem sind die meisten Hacks eher für den Internationalen Markt. Wollen wir also Deutschland erreichen, bzw. haben wir ein Produkt das nur auf dem deutschen oder gar nur im lokalen Markt verfügbar ist, dann wird es mit den “Hacks” schwer. Ich schreibe euch mal die wichtigsten Links auf, den Rest könnt ihr getrost vernachlässigen.
Für Software, Webseiten und Apps
Beta Listen sind gut, aber sie kosten Geld, wenn sie schnell funktionieren sollen. Die kostenlose Variante lässt auf sich warten — dennoch ist ein Eintrag immer zu empfehlen!
https://betapage.co https://betalist.com https://betabound.com
Versucht es auf Hacker News: http://news.ycombinator.com kostete nichts, geht schnell und wer weiß vielleicht geht ihr durch die Decke!
Auf jeden Fall aber auf Beta Tester posten: http://reddit.com/r/alphaandbetausers/ Am besten verschenkt ihr hier ein sonst kostenpflichtiges Feature um die Nutzer anzulocken.
Für alles Neue und Start-Ups
Producthunt https://www.producthunt.com/ ist groß und weitverbreitet. Zwar auch eher etwas für internationale Produkte, dennoch kann der Backlink zu eurer Webseite nicht schaden und die Upvotes geben Aufschluss darüber, wie gut ihr euer Produkt auf dem Markt präsentieren könnt.
Jetzt noch das Start-Up veröffentliche:
https://launched.io/newsubmission
https://www.launchingnext.com (dauert ca. 2 Monate in der kostenlosen Variante)
- fertig.
Wie mehr nicht?
Doch, Growth Hacking fängt jetzt erst an. Ihr müsst fleißig sein. Facebook, Instagram, Twitter und Kleinanzeigen sind ab jetzt euer Zuhause. Ihr müsst Karma aufbauen und aktiv werden in den Communities. Nur darum geht es. Das ist also das Geheimnis? Ja, leider. Trete den Gruppen bei, in denen eure Zielgruppe vertreten ist und seid nicht Anbieter, sondern Teil der Suchenden und Fragenden. Baut vertrauen auf und lasst euch Zeit. Passt den richtigen Moment ab um euer Produkt zu platzieren. Es ist nicht verboten dies selber als Tip abzugeben — dass nennt man “hacking”.
Content Content Content
Baut euch eine Geschichte auf und bleibt am Ball. Auch wenn anfangs das Auditorium klein sein mag, ihr müsst regelmäßig neue Stories veröffentlichen und eurer Linie treu bleiben. Damit gewinnt ihr Vertrauen und Aufmerksamkeit. Nur wenn ihr aktiv seid werdet ihr in Erinnerung bleiben. Erst dann ist es an der Zeit mit echter Werbung (Anzeigen) in den Suchergebnissen bei Google oder in den Stories bei Instagram zu erscheinen.
Community
Wie geht es weiter? Nutzt eure Netzwerke! Ich empfehle in die LinkedIn Gruppe “Startup Germany Club” und die MeetUp Gruppe “Growth Hacking Berlin” einzutreten. Dort findet ihr reichlich Unterstützung und Interessierte.